Rauchfrei gut leben

Start

Ich war 14. Mein Bruder war 23 und ich wollte so sein wie er: groß, erfahren, voller Geschichten.

Die Straße auf der es begann

Mein Bruder rauchte und hatte ein Auto, einen Käfer. Er wohnte weit entfernt, kam aber manchmal zu Besuch. Ich hatte Zigaretten gekauft und in einem Versteck gelagert. Ich wollte rauchen. Wir fuhren – nur er und ich – zu einer Straße auf der kaum ein Auto fuhr. Ich durfte fahren – Auto fahren! Gang einlegen, Kupplung kommen lassen, Steuer festhalten. Ich fuhr und war selig. Mein Bruder hielt vorsichtshalber die Handbremse gefasst. Nach einer kurzen Strecke hielten wir an. Ich holte meine Zigaretten raus und bot ihm eine an. Wir rauchten. Dann meinte mein Bruder meine Zigaretten schmeckten unmöglich und bot mir eine von seinen an. Die rauchten wir auch noch.

Danach habe ich immer regelmäßiger geraucht. Irgendwann durfte ich auch zu Hause rauchen. Ich hatte den Eindruck, dass fast alle rauchten. Rauchen war schick. Ich fühlte mich stark und tat, was ich wollte. Ich dachte, ich sei sicher und männlich, wenn ich rauche. Ich habe geraucht und geraucht - 15 Jahre lang.

Dann hatte ich keine Freude mehr daran. Ich hatte Sorge krank zu werden, eine chronische Bronchitis zu bekommen und hustete schon regelmäßig. Ich schrieb damals an meiner Doktorarbeit und hatte das Gefühl, ich könne mich nicht konzentrieren, wenn ich nicht rauche. Diese Form von Abhängigkeit wollet ich nicht. Ich wollte frei sein, unabhängig. Außerdem schämte ich mich, als junger Arzt der raucht, vor meinen Patienten, denen ich empfahl mit dem Rauchen aufzuhören, während ich selber weiter rauchte.

Also beschloss ich aufzuhören. Überlegte als günstigen Termin für den Rauchstopp den 1. April 1977. An diesem Tag habe ich tatsächlich aufgehört. Übrigens am Tag meiner ersten Flugreise. Anschließend hatte ich Urlaub und war in einer anderen Welt. Das hat mir in den ersten Tagen nach dem Rauchstopp sehr geholfen.

Autofahren mag ich immer noch gerne. Aber mit dem Rauchen haben mein großer Bruder und ich aufgehört.

Rauchfrei werden ist ein Prozess – ein Veränderungsprozess, also etwas, das sich schrittweise entwickelt und Zeit braucht.

So ist auch dieses Informationsportal rauchfrei gut leben aufgebaut. Es hilft Rauchern sich zu informieren, sich zu entscheiden und zu handeln.

Menschen, die nie geraucht haben können hier Basiswissen über das Rauchen finden und dadurch Raucher besser verstehen. Als Eltern, Partner, Kinder oder auch in beruflichen Zusammenhängen zum Beispiel in der Personalführung haben viele 'Nieraucher' mit Rauchern zu tun.

Dieses Informationsportal ist auch für Exraucher, die verstehen wollen, was sie als Raucher gemacht haben, nützlich.

So war es auch bei mir: erst als ich 2002 angefangen habe mich mit Raucherentwöhnung zu beschäftigen habe ich gelernt mich selber und die Raucher in meinen Raucherentwöhnungskursen besser zu verstehen.

Raucher hängen in vielfältiger Weise am Rauchen. Oft ist diese Abhängigkeit sehr emotional - wie bei mir.

Wenn man gleichzeitig weiß wie gesundheitsschädlich Rauchen ist – und das weiß man als Arzt aus eigener Anschauung – kommt man in einen inneren Widerspruch, den die Psychologen Kognitive Dissonanz nennen: Raucher rauchen weiter, obwohl sie wissen, dass sie sich und Anderen Schaden zufügen. Wissen und Handeln widerspricht sich. Schließlich macht das Rauchen immer weniger Spaß. Es ist lästig, es stinkt, macht Stress und kostet viel Geld.

In dieser Phase suchen Raucher nach Ausstiegsmöglichkeiten. Auf den Webseiten von rauchfrei gut leben finden Sie dazu erprobte und machbare Verfahren.

Gut leben? Was heißt das eigentlich?

Für die meisten von uns dürfte gut leben etwas ganz persönliches sein. Was es auch immer ist, es ist in Frage gestellt, wenn wir krank werden. Gesundheit ist die Voraussetzung für gutes Leben.

Gesundheit ist für viele Menschen ein Zustand mit einem besonderen Gefühl von Lebendigkeit und Wohlbefinden. Wir können Gesundheit in gewissem Umfang durch sachverständiges, geschicktes Handeln fördern. Wir können erreichen, dass Ernährung, Bewegung, Wohnen, Arbeit - möglichst gesund sind.

Genauso wichtig ist nichts zu tun, von dem wir wissen, dass es unserer Gesundheit schadet.

Rauchen kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen steht heute auf Zigarettenpackungen. Das ist leider wahr.

Dabei ist es erreichbar rauchfrei zu werden. Der Rauchstopp ist machbar! Viele Menschen schaffen es. Und wer aufgehört hat zu rauchen reduziert die Gesundheitsrisiken erheblich. Dieser Prozess beginnt sofort nach dem Rauchstopp. (Mehr unter Die Vorteile einer Aufgabe des Rauchens sind zahlreich.) Rauchfrei lebende Menschen gewinnen Freiheit und Lebensqualität. Und sie tun einen entscheidenden Schritt für ihre Gesundheit.

In Deutschland rauchen etwa 28 % der erwachsenen Bevölkerung, d.h. ca. 18 Millionen Menschen. Davon versucht jährlich etwa ein Drittel aufzuhören. Ca. 5 % der Raucher ,die spontan aufhören, bleiben auf Dauer abstinent. Statistisch braucht man rund 10 Rauchstoppversuche um bei dieser Abstinenzrate schließlich rauchfrei zu bleiben.

Besser (das heißt ca. 10 % Abstinenz) geht es, wenn Raucher durch Ärzte, Lehrer, Trainer zum Rauchstopp ermutigt werden. Durch evaluierte Raucherentwöhnung in Gruppenkursen (mehr unter Rauchfrei Kurse: Raucherentwöhnung in Gruppen) sind die Abstinenzquoten 10 bis 15 mal höher. Sie erreichen 50 % und mehr.

In der Altersgruppe der über 50-Jährigen befinden sich mehr Exraucher als aktuelle Raucher. Daraus ergibt sich, dass eine große Zahl von Rauchern tatsächlich erfolgreich aufhören.

Viele Raucher sind abhängig vom Nikotin. Die Nikotin- oder Tabak­abhängigkeit ist eine Krankheit (ICD 10, F 17, mehr unter DIMDI). Es handelt sich um eine Volkskrankheit, die oft - vielleicht am meisten - unterschätzt wird. Raucher merken, wenn sie abhängig sind daran, dass sie nicht jederzeit aus eigenem Entschluss aufhören und beim Rauchstopp bleiben können. Wie groß der Grad Ihrer Abhängigkeit ggf. ist können Sie hier selbst testen: Selbsttest.

Zur Nikotinabhängigkeit gehört das Gefühl nicht aufhören zu können. Panik wenn die Schachtel leer wird und die Vorratshaltung von Zigaretten sind weitere Zeichen der Abhängigkeit.

Es gibt verschiedene bewährte Unterstützungsmethoden für Raucher, die rauchfrei werden wollen. Besonders evaluiert (=geprüft wirksam) sind, Nikotintherapie (Pflaster, Kaugummi etc. mit Nikotin) und die Raucherentwöhnung in Gruppen. Auch Hotlines, Beratungstelefone und Internetinformationen können effektiv nützen. Das beste Ergebnis ist mit der Kombination der Verfahren zu erreichen.

Es geht nicht allein darum rauchfrei zu werden und zu bleiben. Es geht darum rauchfrei gut zu leben.

Rauchfrei gut leben? Manche Raucher sagen: das geht gar nicht – weil für sie gutes Leben ohne Rauchen nicht vorstellbar ist. Das ist aber nicht real. Raucher denken so, weil sie Sorgen haben was passiert, wenn sie aufhören zu rauchen. Es lebt es sich gut ohne Zigaretten. Auf diesen Seiten steht wie es geht.

Sie helfen Ihnen aus dem Zustand „eigentlich will ich aufhören, aber es geht irgendwie nicht“ heraus.

Rauchstopp bedeutet Veränderungen zu wagen, Neues zu lernen und zu erfahren bzw. Altes wiederzuentdecken. Man braucht dazu Aufmerksamkeit, die Bereitschaft wirklich etwas zu ändern und Zeit. Wenn Sie sich einen solchen Prozess ansehen wollen schauen Sie "Rhythm is it" an. (DVD z.B. bei Amazon ). Hier können Sie sehen was passiert, wenn Menschen anfangen ihren Weg zu finden und mit Hingabe, Disziplin und der richtigen Anleitung arbeiten. Rauchfrei zu werden ist meist einfacher als das was der Film zeigt. Ich mag diesen Film, weil er eine Geschichte von Menschen erzählt, die sich selbst finden, wachsen und lernen.

Auf diesen Seiten finden Sie zuverlässige Informationen und Anregungen, die Ihnen helfen Ihre Entscheidung zu treffen und entsprechend zu handeln. Sie gehen auf die langjährigen Erfahrungen bei der Durchführung von Rauchfreikursen zurück.

Dabei habe ich gelernt: Jeder Mensch - jeder Raucher ist anders und hat andere Bedürfnisse. Deshalb biete ich hier neben dem Grundlagenwissen, viele Anregungen und verschiedene Ansätze. Aufgeführt sind nur Verfahren, die evaluiert sind und sich in der Praxis bewährt haben. Was Ihnen persönlich hilft, können Sie nur selbst herausfinden. Am Ende ist es wichtig, dass Sie rauchfrei gut leben.

Hierzu wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Wenn Sie mögen senden Sie mir bitte ein Feedback zu dieser Website.

Was hat Ihnen wirklich geholfen? Was fehlt?

Und alles was Sie mir noch sagen wollen! kontakt@rauchfrei-gut-leben.de

Dr.med.
Hellmut Lenaerts

Vielen Dank